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Wednesday, September 2, 2020

Jetzendorf trauert um Lorenz Schneider - Merkur.de

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Die Gemeinde Jetzendorf trauert um ein Original: Lorenz Schneider, den man im ganzen oberen Ilmtal als Prielbauern Lore kannte, ist im 81. Lebensjahr nach kurzer Krankheit völlig unerwartet verstorben.

VON JOSEF OSTERMAIR

Jetzendorf – Die Gemeinde Jetzendorf trauert um ein Original: Lorenz Schneider, den man im ganzen oberen Ilmtal als Prielbauern Lore kannte, ist im 81. Lebensjahr nach kurzer Krankheit völlig unerwartet verstorben. Der eiserne Junggeselle, der noch im November vergangenen Jahres im großen Gratulantenkreis seinen 80. Geburtstag feierte, ist seinem Bruder Georg, der Mitte März verstarb, ins Grab gefolgt.

Der Lore war für seine Fröhlichkeit und seine Freude am Singen bekannt. Egal wo, und zu welcher Stunde, er nutzte jede Gelegenheit zum Singen bekannter Volks-und Heimatlieder und war auch in allen Jetzendorfer Vereinen sehr beliebt.

So stand Musik und Gesang auch im Mittelpunkt seiner Beerdigung, ganz so, wie es sich der Lore gewünscht hätte. Um vielen Trauergästen trotz Corona die Möglichkeit zu geben, sich persönlich zu verabschieden, fand der Wortgottesdienst mit Pfarrer Georg Martin nicht in der Pfarrkirche, sondern vor dem Leichenhaus im Gemeindefriedhof statt. Hier versammelten sich auch die Fahnenabordnungen der Feuerwehr, des Turn- und Sportvereins, der Trachtler und der Veteranen mit ihren Fahnen. Auch der Obst- und Gartenbauverein gab dem Lore, der sich in den Vereinen geborgen sah und sich dort wohlfühlte, die letzte Ehre.

Pfarrer Martin sprach den Angehörigen Trost zu und ging auf das Leben des Verstorbenen näher ein. Lore war ein echtes Jetzendorfer Gewächs. Er besuchte die Volksschule im Ort und wuchs mit drei Brüdern im Ortsteil Priel auf. Bei seinem Vater begann er 1953 eine Sattlerlehre, doch nach einem schweren Unwetter im Jahre 1958, als es viel Holz zu vermarkten gab, sattelte er auf Holzhändler um. Diesen Beruf, den er mit großer Leidenschaft bis 2008 ausübte, machte ihn bei Waldbauern in mehreren Landkreisen bekannt.

In den letzten Jahren besuchte er einmal jährlich das Hofbräuhaus in München – er war kein Verächter des „Gerstensaftes“ und ein großer Fan der Blasmusik. An seinem Stammtisch in Thalmannsdorf war er nur zu gerne. Bis zuletzt schwärmte er noch von seiner wunderschönen Feier zum 80. Geburtstag, bei der ihm zu Ehren die Jetzendorfer Trachtler samt Bauernballett auftraten.

Eine Trauerrede hielt der Vorsitzende des TSV Jetzendorf, Klaus Rackerseder, der darauf hinwies, dass Lore 64 Jahre Mitglied des TSV war und früher 20 Jahre für die Grünweißen dem Ball nachlief. Später ließ er kein Heimspiel des TSV aus. „Er konnte sehr eigenartig sein, was manchmal den Umgang mit ihm erschwerte. Aber er war ein lustiger Geselle und immer zu einem Späßchen bereit“, unterstrich der Sportler-Chef.

Er erwähnte auch, dass der Lore sich im TSV-Vereinsheim daheim fühlte und zur fortgeschrittenen Stunde gern mit Leidenschaft das Vereinslied anstimmte. Er galt auch als Elfmeterkönig, immer wenn er kurz vor Mitternacht Sportskameraden zum Elfmeter-Duell aufforderte. „Die Vereine waren für ihn ein zweiter Lebensinhalt, doch in den letzten Monaten schwand seine Gesundheit und er war kaum noch in der Öffentlichkeit zu sehen“, bedauerte Rackerseder, bevor sich die Fahnen der Vereine übers offene Grab senkten.

Für die Freiwillige Feuerwehr Jetzendorf verabschiedete sich Josef Sedlmeier von einem guten Kameraden. Ganz im Sinne des Verstorbenen hat die Blaskapelle Petershausen unter der Leitung von Eckhard Czerny Teile der Schubert-Messe angestimmt, und ein Mädchen-Dreigesang trug am Ende der Trauerfeierlichkeiten das bekannte Feierabend-Lied vor.




September 02, 2020 at 10:25PM
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wunderschönen

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