„Grüne Insel“ wird das zwischen Langeoog und Wangerooge gelegene Eiland auch genannt, und die Bewohner Spiekeroogs nehmen den Naturschutz sehr ernst. Viele Bereiche der Insel sind Schutzgebiete, in denen seltene Vogelarten wie die Sumpfohreule oder die Rohrweihe brüten. Mit Ausnahme von Rettungsfahrzeugen dürfen auf der Insel keine Autos fahren. Beachten sollte man, dass es keinen Fahrradverleih und nur wenige Radwege gibt. Und bevor man ein Fahrrad von zu Hause mitnimmt, sollte man sich fragen, ob sich das überhaupt lohnt, da viele Wege selbst im Inselort zu schmal für Radler sind.
Urlaubsort seit 1820
Urlaubsziel für Sommergäste ist Spiekeroog seit 1820. Damals entstanden überall an der Nordseeküste Seebäder. Norderney war das erste, bei Spiekeroog dauerte es etwas länger. Aber 1842 gab es immerhin schon eine tägliche Fährverbindung von Neuharlingersiel auf dem Festland. Auf der Insel angekommen, bewegten sich die Urlauber erst zu Fuß, dann per Pferdebahn, die ab 1949 nicht mehr mit Pferden, sondern mit einer Diesellok angetrieben wurde.
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15 Kilometer langer Nordsee-Strand
Die Anreise auf die Insel mit ihrem 15 Kilometer langen feinsandigen Strand wurde also immer bequemer. Aber trotzdem dauerte es noch 20 Jahre, bis Spiekeroog zum Nordsee-Heilbad wurde. Kureinrichtungen entstanden und immer mehr Unterkünfte vom Hotel über die Pension und das Ferienzimmer bis zum Campingplatz im Westteil der Insel.
Winzige Inselkirche
Die lockten übrigens auch mehrere Bundespräsidenten an, und Johannes Rau ließ sich sogar auf Spiekeroog kirchlich trauen, in der 1696 erbauten winzigen Alten Inselkirche, die die älteste Kirche der ostfriesischen Inseln ist. Kein Wunder, dass sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Spiekeroogs gehört. Innen kann man eine eindrucksvolle Renaissance-Kanzel bewundern.
Wunderschöne Friesenhäuser
Sehenswert sind auch die uralten Friesenhäuser, die im historischen Ortskern des Inseldorfes stehen, an winzigen Wegen, die die Idylle noch unterstreichen. Das älteste Friesenhaus, das Alte Inselhaus (Süderloog 4), stammt von 1705. Wer durch den Ort spaziert, sollte sich auch den „Friedhof der Heimatlosen“ ansehen, eine Gedenkstätte für die Menschen, die am 6. November 1854 mit ihrem Auswandererschiff vor der Insel strandeten. Das Unglück forderte 77 Todesopfer.
Wer eine Schwäche für Muscheln hat, für den ist ein Besuch im Muschelmuseum im Haus des Gastes Pflicht. 2000 Muscheln aus allen Teilen der Welt sind dort ausgestellt.
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Natürlich sollte man sich auf Spiekeroog auch Zeit nehmen für die Einkehr in den kleinen Lokalen, von der Spiekerooger Teestube (Norderpad 1) bis zum Capitänshaus Fischrestaurant (Norderloog 11).
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„Bergsteigen“ und Wandern am Nordsee-Strand
Naturliebhaber zieht es vor allem in die Wälder und ins Watt, wo es regelmäßige Führungen, veranstaltet vom Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, gibt. Ausstellungen im Nationalpark-Haus Wittbülten informieren über die Gezeiten, die Entstehung der Insel und besondere Lebensräume. Und wer unbedingt einen Berg erklimmen will, der muss zur Wittdün, der Weißen Düne, wandern. Sie ist die höchste natürliche Erhebung Ostfrieslands und misst stolze 24 Meter. Flacher wandert es sich am Nordsee-Strand – in Begleitung kreischender Möwen.
Anreise nach Spiekeroog
Bahn: bis Esens-Bensersiel, weiter mit dem Urlauberbus nach Neuharlingersiel
Bus: Ostfriesland-Bus von Bremen an die ostfriesische Küste
Auto: A29 bis Ausfahrt Horumersiel, über Hooksiel und Carolinensiel nach Neuharlingersiel
Parken: Parkgaragen und Freigelände am östlichen Ortseingang von Neuharlingersiel. Von dort Fußweg (etwa 5 bis 10 Minuten) zum Hafen. Tipp: Vorher Gepäck am Hafen aufgeben. Für Tagesgäste gibt es Parkplätze am Hafen.
Preise Fähre: Hin- und Rückticket 46,90 Euro, Kinder bis 6-14 J. 23,50 Euro, Kinder bis 5 J. frei. Kurtaxe kommt überall noch dazu
(Text: Silke Böttcher)
July 31, 2020 at 10:41AM
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Spiekeroog – Auszeit auf der „Grünen Insel“ - TRAVELBOOK
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wunderschönen
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